Stufenfahrt
Erdkunde-Leistungskurs nach England
(31.08. - 10.09.1980)
Südwest England Sussex / Devon / Cornwall
mit Jürgen Schäfer und Sylvia Schmidt-Wolf
und dem Busfahrer Willi Unterhalt
 

Anmerkung:
  Thomas Hopf hatte diesen "Schatz" die ganzen Jahre über aufbewahrt.
  Sobald neue Bilder auftauchen, werde ich sie hier ergänzen.
  (Michael Götting, 05.10.2007)


Klassenfahrt Erkunde-Leistungskurs 1981 nach England

Sonntag, 31.08.1980
Nachdem so nach und nach alle Teilnehmer der Fahrt eingetroffen waren und jeder von seinen Eltern noch einen letzte Order bekam, verabschiedeten wir uns, wenn auch vereinzelt mir tränenden Augen und waren froh, dass  die Fahrt, deren abenteuerlichen Reiz wir bis zu diesem Zeitpunkt entgegengefiebert hatten, nun endlich beginnen sollte.

Als die gesamte Mannschaft im Bus versammelt war, ging es alsdann auch schon los.

 

Kaum hatte sich der Bus die ersten Meter der uns noch bevor stehenden Strecke fortbewegt, und wir uns alle von Zurückgebliebenen / Hinterbliebenen durch heftiges Winken verabschiedeten, wurden wir prompt von Willi Unterhalt unserem Busfahrer dazu ermahnt, sein oberstes und heiligstes Gebot zu beachten, nämlich nicht mir den Schuhen an die (ach so schönen) Polster zu kommen.

Nach kurzem Zwischenstopp bei Herrn Schäfer in der Otto-Hahn-Straße, ging es dann weiter zur Autobahnauffahrt an der Aktienstraße auf die A430 (heute A40) Richtung Duisburg. Auf der Fahrt über die E3(A2) wurde teilweise Karten gespielt, gestrickt, sich unterhalten oder versucht zu schlafen.

 

An der Grenze zu den Niederlanden und später am Belgischen  Grenzübergang wurden wir nur sehr oberflächlich kontrolliert. In Belgien fuhren wir in Richtung Antwerpen, dann nach Brüssel und von dort aus nach Oostende.

 

Montag, 01.09.1980
Wir kamen in Oostende um 0:30 Uhr an und funktionierten eine Wartezeit von 1 Stunde in einen 45 minütigen Landurlaub um.

Um 01:30 Uhr fuhren wir dann mitsamt dem Bus in den Bauch der Fähre (SEALINK) ein, in dem es stark nach Abgasen roch. Wir verließen den Bus darauf mit unserem Handgepäck und stiegen über eine Treppe zum ersten Deck, wo wir uns bei einer Art Rezeption meldeten.

Dort gab es einige Verwirrung, da die von uns vorgestellten beim belgischen Zahlmeister nicht eingetragen waren. Wir fragten uns, ob wir etwa die falsche Fähre nach Folkstone, die eine Viertelstunde früher ablegte, anstatt der nach Dover genommen hatten. Dies stellte sich jedoch im Nachhinein als falsch heraus.

Auf der Fähre wurde dann Gebrauch von dem Vorhandensein eines „Duty-Free“-Shops gemacht, der erst öffnete, nachdem das Schiff abgelegt hatte. Auf der Überfahrt, die ein Teil in Liegesesseln und der andere Teil in den Kabinen verbrachte, spürten wir trotz relativ ruhiger See die intensiven Schwankungen des Schiffes.

So gegen 04:30 Uhr wurden wir dann geweckt, da wir bereits kurz vor Dover waren. Müde und zerzaust versammelten wir uns so dann wieder auf dem ersten Deck bei der Rezeption, wo der Zahlmeister schon die ganze Fahrt über belgische Wörter oder Kommandos durch die Bordlautsprecher durchgab. In unserem schrecklich müden Zustand hörte sich dies furchtbar an. Zudem mussten wir bedenken, dass wir die Zeitzonengrenze während der Überfahrt überschritten hatten. Um uns nun der Englischen Zeit wieder anzupassen, mussten wir unsere Uhren um eine Stunde zurückstellen. (MEZ --> GMT)

Als wir dann in Dover festgemacht hatten, steigen wir mit unserem Handgepäck die Treppe zum Autodeck wieder hinab und wollten zum unserem Bus. Zu unserem Erstaunen war dieser mitsamt Willi von der Bildfläche verschwunden. Also mussten wir zu Fuß von Bord über den Steg für die Autos. Dann sahen wir auch schon den auf uns wartenden Bus und stiegen ein um gleich weiter zum Zoll zu fahren.

Dort angekommen mussten wir den Bus vollständig räumen und uns mit Handgepäck in eine Schlange zur Passkontrolle stellen, wo wir nur stichprobenweise kontrolliert wurden. Danach konnten wir unsere Koffer, welche vereinzelt beschädigt waren, von einem Transportband holen und schleppten uns erschöpft und schwer beladen zum Bus zurück. Als wir eingestiegen waren, bemerkten wir dass wir noch einen zusätzlichen Passagier bekommen hatten, den wir freundlicherweise bis London mitnahmen.

Bei der Ausfahrt aus Dover konnten wir in der Morgendämmerung die „White Cliffs“ erkennen. Die Umstellung von unserem Rechts- auf den englischen Linksverkehr löste ein seltsames Gefühl aus, woran wir uns aber im Laufe der Fahrt gewöhnten. Zudem war noch die häufigen Kreisverkehre in England auffällig. Es war irgendwie erstaunlich aufregend dieses Land, in dem doch einiges dem ersten Anschein nach anders war als bei uns zu Haus im guten alten Germany.

Die Fahrt ging in Richtung London weiter, dessen Stadtgrenze wir gegen 07:00 Uhr erreichten. Wir fuhren ins Stadtzentrum an den „Houses of Parliament“ und der „Westminster Abbey“ vorbei , wo wir dann um 07:50 Uhr auf einem „Coach Park“ einem Busparkplatz parkten und einen Stadturlaub bis 08:30 bekamen.

Während einige es vorzogen, Frühstücken zu gehen, besichtigten andere „Trafalgar Square“,



 

Herr Schäfer, Frau Schmidt-Wolf und Willi kamen zur vereinbarten Zeit natürlich zu spät, welches hinterher von ihnen als Ehrensache betrachtet wurde. Um 08:40 Uhr fuhren wir dann weiter durch London am „Green Park“ vorbei zur Park Lane durch den „Hyde Park“ , in dem uns eine antike zweispännige Kutsche mit 2 Kutschern im Frack entgegenkam.

Weiter ging es zu „Marble Arch“ und „Speaker’s Corner“, wo sich jeder hinstellen kann, um eine Rede über ein x-beliebiges Thema halten kann, ohne dass er sich dabei strafbar machen würde.

Wir fuhren weiter durch den Stadtteil „Richmond“ auf die M4 wieder aus London heraus, wobei wir auch am „Heathrow Airport“ vorbei kamen.

Mittlerweile wurden wir von unserer Müdigkeit überrannt und fast die Hälfte von uns schlief. Gegen 09:45 Uhr kamen wir in die Gegend von „Windsor Castle“ und kamen auch am berühmten „Eton College“ vorbei. Hierbei machte uns Herr Schäfer – hoffentlich ohne jeglichen Hintergedanken – darauf aufmerksam, dass der Schülerrat von Eton im letzten Jahr beschlossen hätte, die Prügelstrafe nicht abzuschaffen. Da eine Brücke gesperrt war, konnten wir leider nicht bis „Windsor Castle“ fahren.

Um 10:00 Uhr war uns dann die Sonne hold und hüllte alles in gleißendes Licht, so dass die Müdigkeit nachließ und Stimmung im Bus aufkam. Unterwegs kamen wir noch einmal an der Themse vorbei, wobei Herr Schäfer erklärt, dass die Bischöfe im Jahre 1215 die legendäre „Magna Charta“ dem damaligen King Johann übergaben.

Wir fuhren dann auf die M3 in Richtung Salisbury. Unterwegs erkannte man große Ackerbauflächen und viele Nadelholzanpflanzungen. Gegen 14:00 Uhr kamen wir in „Stonehenge“, einem antiken Heiligtum aus vorgeschichtlicher Zeit, dass aus einer Anzahl großer Steine besteht, die in einem Kreis in genau berechneten Abständen stehen. Sie dienten höchstwahrscheinlich zur Berechnung eines Jahreskalenders.

Gegen 14:30 Uhr auf einigen Landstraßen nach Bath weiter, wo wir gegen 15:30 Uhr eintrafen. Dort hörten wir am „Royal Crescent“ ein Referat von Heike Quiskamp über die Geschichte von Bath und natürlich über dien „Royal Crescent“, der von 1767 – 1775 von John Wood dem Jüngeren erbaut wurde. Es besteht aus 30 halbkreisförmig angeordneten Häusern mit 114 Säulen. In Bath gibt es auch noch einige aus der Römerzeit stammende Bäder, die besichtigt werden konnten.

Wir machten dann eine Mittagspause bis 16:30 Uhr und fuhren schließlich in Richtung Cheddar ab. Dabei durchquerten wir die „Mendip Hills“, die beiderseits steil nach oben ragten. Wir kamen gegen 17:45 in Cheddar an. Der erste Eindruck von der Jugendherberge war nicht so gut jedoch der des dortigen Pub um so mehr!

 

Dienstag, 02.09.1980
Wir fuhren nach dem Frühstück um 09:30 Uhr von der YHA Cheddar ab.

Über die A371 fuhren wir durch Axbridge, Winscombe, Banwell, Locking nach Weston-super-Mare. Weston-super-Mare erreichten wir um 10:00 Uhr. Schon am Stadtrand sahen wir die ersten Vermietungen für Übernachtung mit Frühstück. Der Mietpreis betrug 3-4 Pfund.

Dass der Ort ganz auf Fremdenverkehr eingestellt war, sahen wir bei der Stadtrundfahrt. Entlang der Promenade sahen wir Souvenirläden, Hotels und verschiedene andere Fremdenverkehrseinrichtungen. Auch die anderen Straßen waren auf Tourismus eingestellt. Auf einer dieser Straßen gab es ein Spielcasino neben dem anderen.

Nach der Stadtrundfahrt wurden wir in 6 Gruppen eingeteilt. Die einzelnen Gruppen sollten Kartierungsübungen von der „Regent Street“, der „High Street“, der „St. James Street“, der „Oxford Street“ und der Promenade durchführen. Diese Übungen sollten dann wieder zu Hause in Mülheim ausgewertet werden. Nach der Durchführung der Kartierungsübungen hatten wir Freizeit, die wir am Strand verbrachten.

Am Nachmittag fuhren wir dann wieder zurück nach Cheddar zum „Cheddar Gorge“, dem Tal in den „Mendip Hills“. Wir kletterten an den Seitenwänden des Tals empor und genossen die wunderschöne Aussicht.

Anschließend ging es zurück zur Jugendherberge in Cheddar.

 

Mittwoch, 03.09.1980
An einem sonnigen Morgen fuhren wir gegen 09:30 Uhr von unserer Jugendherberge in Cheddar los, um eine Meierei in Red Hill zu besuchen. Unser Weg führte über die A38 durch Churchill hindurch in Richtung Bristol. Die gesuchte Ortschaft Red Hill liegt jedoch noch vor Bristol. Nach einem bisschen Suchen kamen wir dann um 10:05 Uhr in „Dairy“, wie die Meierei genannt wird, an. Nachdem der Besitzer begrüßt worden war, begann er direkt damit uns über sein Produkt den „Cheddar Cheese“ und seine Herstellung zu informieren. 1940 gab es für den Cheddar Cheese noch über 3.000 Hersteller, heute sein es nur noch 26.

Nachdem die Milch gemolken ist, gelangt sie in einen großen ovalen Behälter. Zusammen mit einigen Zusätzen, wie z.B. der Käsefarbe, wird die Milch pasteurisiert, d.h. kurzzeitig auf ca. 150° Fahrenheit erhitzt, etwa ca. 80° Celsius entspricht. Durch dieses Erhitzen wird die milchartige Flüssigkeit bzw. der spätere Käse haltbar gemacht. Über dem großen Behälter befindet sich eine Maschine mit langen armartigen Fortsätzen, die in den Behälter hineinreichen, sich drehen und dadurch die Flüssigkeit, in der sich bereits die festen Bestandteile der Milch abgesetzt haben, ständig bewegen.

Nach einer bestimmten Zeit wird die Masse durch eine Art Schleuse in eine tiefer gelegene, flache aber breitere Wanne abgelassen.

Die Flüssigkeit läuft ab und die festen Bestandteile sammeln sich in der Wanne. Aus der Flüssigkeit entsteht in einem separaten Arbeitsgang Butter, Sahne und „Cream“. Die jetzt wabbelige Masse in der Wanne wird nun von Hand solange bewegt und immer wieder gewendet, bis der größte Teil der Flüssigkeit mehr oder weniger herausgedrückt worden ist.

 

Ist dieser Arbeitsgang beendet, werden die nun fladenförmigen Stücke über ein Fließband durch die Presse geschickt und Salz wird dazugegeben. Für die Füllung eines Behälters werden 22kg Salz benötigt. Hierauf werden die Stücke in Kästen auf Stangen gelegt und nochmals gepresst. Bei diesem Pressen wird dem zukünftigen Käse nochmals Flüssigkeit entzogen.

Ist der Quark nun zu einer festen käseartigen Masse geworden, wird er in einem weiteren Raum maschinell geschnitten und manuell verpackt. Jetzt kommt der Käse in große Holzbehälter und wird in einem Lagerhaus 3 Monate bei einer Temperatur von 15°-16° C gelagert um zu reifen und seinen endgültigen Geschmack zu erhalten.


Der berühmte "Cheddar-Cheese"

Außer diesem Herstellungsvorgang haben wir auch noch Kühe und ihre Ställe besichtigt. Diese liegen um alles hygienisch zu halten ca. 200m entfernt auf der anderen Seite der Straße. Hier gibt es nur friesische Kühe, da die Qualität ihrer Milch für den Käse die beste ist. Ihre Milch enthält mehr feste Bestandteile als andere. Jede Kuh gibt im Jahr ca. 55.000 Liter Milch. In der Zeit von Ende September bis Mitte April sind die Kühe nicht auf der Weise, sondern nur im Stall. Wenn sie dann im April wieder hinauskommen, geben sie die meiste Milch. Gemolken werden sie zweimal am Tag. Um 03:00 Uhr und um 15:00 Uhr.

Nachdem wir dies alles erfahren und zum Teil gesehen hatten, gingen wir zum Bus und fuhren weiter in Richtung „Wookey Hole“. Unser Weg dorthin führte uns über die A38, später dann die A368, bis wir um 12:30 Uhr unser Ziel erreichten. 

Fahrt zur Tropfsteinhöhle „Wookey Hole“ in den Mendip Hills in der Grafschaft Somerset.

Um 12:30 Uhr kamen wir dort an. Der Höhleneingang liegt im Wald.

 
Link: http://wookey.co.uk/

Hier begann eine Führung und wir erfuhren folgendes über die Höhle:
Sie ist in Kalk- und Sandstein durch Auswaschung entstanden, also eine Karsterscheinung. Über die Entstehungszeit der Höhle erfuhren wir nichts. Durch die gesamte Höhle fließt der River Axe über 3 verschiedene Ebenen. Sie ist tektonisch verhältnismäßig stabil, denn vor ca. 9000 Jahre war der letzte Steinschlag.

Eine Legende besagt, dass vor vielen Jahren in der Höhle eine Hexe gewohnt haben soll. Sobald in der Stadt irgendein Unglück geschah, schob man den bösen Kräften der Hexe es zu. Als die Zahl der Unglücke anstieg, schickte man zur Austreibung der Hexe einen Mönch in die Höhle. Da er die Hexe nicht fangen konnte, segnete er das Wasser in der Höhle. Als die Hexe mit dem Wasser in Berührung kam, wurde sie zu Stein. Die versteinerte Hexe wurde 1912 gefunden. In der gesamten Höhle sind Gebilde aus Tropfstein zu sehen, die mit der Legende zu tun haben können. Am Eingang steht direkt die Hexe mit ihrer Katze auf der Schulter.

Außerdem sind noch Vorhänge und Säulen, die aus Stalaktiten (hänge von der Decke) und Stalagmiten (wachsen vom Boden zur Decke empor) Die Farbe der Stalagmiten und Stalaktiten ist aber zum Teil rötlich (vom Einsenoxyd) und nicht nur weiß vom Kalciumcarbonat. Im weiteren Verlauf der Höhle befinden sich mehrere Hallen, in jeder befindet sich ein See. Die Seen sind durch den River Axe verbunden, der sich einen Weg durch die Höhle gebahnt hat. In einem der Seen befindet sich eine Quelle, in der man 14 Schädel gefunden hat, die alle die gleiche Verletzung aufwiesen. Die Hallen sind entweder mit einem Gang (vom Wasser ausgespült) verbunden oder aber man konnte nur über einen künstlich hoch angelegten Steg in die nächste Höhle gelangen. Das Interessanteste war, dass sich an den Wänden zwischen Stalagmiten und Stalaktiten Pflanzen angesiedelt haben und 1926 nur mit künstlichem Licht existieren.

 

Um 13:15 Uhr war die Besichtigung der Höhle beendet. Nach der Höhle besichtigten wir dort eine ehemalige Papiermühle. Historic Paper Mill

Als Energiequelle dient der River Axe mit seinem großen Wasservorrat. Am Eingang der Papiermühle steht ein netter Spruch:

Rags make Paper
Paper makes Money
Money makes Banks
Banks make Loans
Loans make Beggars
Beggars make Rags

Das Papier wird hier auch aus Lumpen gemacht. Die Lumpen werden kleingeraspelt, mit Kleister und Wasser zu einem weißen Brei verarbeitet. Dieser wird in Formen gekippt, der dann gefestigt zwischen Filztüchern getrocknet wird.

Zum völligen Trocknen wird das Papier auf Seilen aufgehängt. Direkt an die Mühle ist ein Museum angeschlossen. In diesem wird nochmals die Höhle, ihre Entstehungs- und Entdeckungsgeschichte erklärt. Außerdem befanden sich im Museum alte Kirmessachen z.B. geschnitzte Spieluhren, alte holzgeschnitzte Schaukelpferde, Altarschränke. In einer anderen Abteilung wurden ausrangierte Wachsfiguren von berühmten Personen wie z.B. Alfred Hitchcock, Queen Elizabeth, Sophia Loren, Madame Tusseaud usw. .

Die ganze Anlage ist 1973 von Madame Tusseaud gekauft worden und wird nun von ihr unterstützt.

Nach Beendigung der Besichtigung gegen 13:50 Uhr fuhren wir nach Wells und machten dort Mittagspause.

 
Crocket bei Wells Cathedral

Mit einer Verzögerung fuhren wir dann um 16:10 Uhr Alston Sutton zu einer Farm zur Bauernbefragung. Der Bauernhof war sehr dreckig. Der Bauer war auf Kuh- und Schweinezucht spezialisiert. Er hatte 180 Kühe und 100 Säue. Die ganze Zucht lief über Computer. Die Kälber wurden nicht verkauft, sondern sie sollten die Herde aufbessern. Er zieht Kälber und Schweine selber auf, weil das billiger ist, als sie zu kaufen. Bei uns in Deutschland ist das anders.

Die Besichtigung des Bauernhofes war um 17:30 Uhr beendet und von dort aus fuhren wir direkt zur Jugendherberge zurück. 

 

Donnerstag, 04.09.1980
Nach „Widecomb in the Moor“ war unser nächstes Ziel „Two Bridges“, wo wir eine Wanderung zu einem hundertjährigen Eichenwald machen wollten. Wir befuhren enge mit hohen Hecken eingefriedete Straßen und mussten sogar wegen einer zu schmalen Brücke einen Umweg fahren. So kamen wir später als geplant in „Two Bridges“ an und konnten nur eine Wanderung von 1 Stunde machen.

Die Landschaft um „Two Bridges“ ist hügelig. Wir wanderten durch ein Tal, durch das ein vielverzweigter Bach floss. Demzufolge ist der Boden morastig. Es wachsen Heidekraut und Ginster. Das Land ist in Weiden aufgeteilt, auf denen Schafe und Rinder gehalten werden. Es gibt keine festen Wege, nur Trampelpfade, die durch die Weiden führen. Deshalb gibt es sogenannte „Stiles“. Ein „Stile“ ist ein Gatter mit einer Treppe. Nach einer halben Stunde waren wir an unserem Ziel angelangt. Der Eichenwald ist seit 1961 Naturreservat und gilt als historisch und botanisch interessant, weil die Eichen trotz ihres Alters nur 3 – 4 Meter hoch sind. Sie sind verkrüppelt und vermoost. Sie wachsen mitten in einem Felsenmeer (oder Blockmeer bzw. Blockstrom --> Referat von Claudia Kötter). Dort fanden sie nicht genug Platz und Nahrung, um normal zu wachsen.

Nach der Wanderung fuhren wir ohne größeren Aufenthalt nach Plymouth. Etwa um 17:30 Uhr kamen wir an der Jugendherberge - einem alten Herrenhaus - an.

 

Freitag, 05.09.1980
Nach dem Frühstück sind wir um 09:30 Uhr aufgebrochen, um in “Morewellham Quay“ eine Kupfermine zu besichtigen.

Zuerst führte uns der Weg durch Plymouth Vorortstraßen, in denen rechts und links zweistöckige Reihenhäuser standen. Je weiter wir aus Plymouth hinauskamen, wechselte auch die Struktur der Wohnhäuser. Im Gegensatz zu den typisch englischen Reihenhäusern standen diese Häuser alleine und hatten einen großen Vorgarten.

Dann fuhren wir durch den Nationalpark „Bickleigh“, der gekennzeichnet war durch eine hügelige Landschaft, Wälder und Wiesen auf denen Wildpferde und Schafe grasten. Weiter ging es nach „Milton Combe“  über „Tavistock“ Richtung A390 nach „Aikseard“ und erreichten um 10:40 Uhr  „Morwellham Quay“ in West Devon.

Zur Einführung sahen wir eine Diashow über die Geschichte der Kupfermine und dem dazugehörigen Hafen, von wo das abgebaute Rohmaterial aus der ganzen Umgebung weiterverschifft wurde. Früher brachten Esel das Kupfer zum Hafen. Später baute man eine Eisenbahnstrecke zum schnelleren Transport. Im Anschluss an den Diavortrag sind wir in die 4. Ebene der Kupfermine, die insgesamt aus 8 Ebenen besteht, eingefahren. Die unteren 3 Ebenen stehen unter Wasser, da sie tiefer liegen als der Wasserspiegel des Flusses.

Die Farbe des Steins in der Mine war braun-rot und an einigen Stellen konnten wir noch grüne Kupfersulfat-Flecken sehen. In der Mine war es sehr feucht, so dass es aus dem Gestein tropfte.

Puppen stellten dar, wie die Arbeiter um 1860 dort Kupfer abgebaut haben. Ihr Äußeres war von harter Arbeit gekennzeichnet, für die sie nur mit einem Hungerlohn bezahlt wurden. Danach besuchten wir die Hafenanlage am „Quay“. Da der Hafen bis heute noch von den Gezeiten abhängig ist, war im Hafenbecken zurzeit  kein Wasser.

Gegen Mittag sind wir auf dem „Blue Trail“, einem Pfad, der steil bergauf durch den Wald führte, zum Kanaleingang gewandert, von wo früher das Kupfer mit Schiffen zum Hafen gebracht wurde.

Gegen 13:00 Uhr fuhren wir von Morwellham Quay ab und suchten nun einen geeigneten Ort für unsere Mittagspause. Auf dieser Suche sind wir zufällig ein kurzes Stück durch Cornwall gefahren, welches die südwestlichste Landschaft Englands ist. Der „River Tamar“ bildet die Grenze zwischen Devon und Cornwall.  Doch da wir in dieser Gegend nichts Passendes zur Rast fanden, wechselten wir die Richtung und fuhren auf der A386 nach Plymouth. Bei der Durchfahrt des Ortes Tavistock, eine alte „Stannery Town“, umkreiste Willy mit unserem Bus die Statue von Sir Francis Drake, die inmitten eines für England typischen „Circles“ stand.  In Plymouth am Einkaufscenter angekommen und glücklich trotz Parkschwierigkeiten einen Parkplatz gefunden zu haben, hatten wir Mittagspause von 14:10 – 15:45 Uhr. Danach ging es weiter über die A38 zum „Saltram House“. Nun um 16:20 hörten wir uns ein Referat über die Landwirtschaft Großbritanniens im Vergleich zur EG  an (--> Referat von Thomas Hopf).

Nach diesem Referat wurde uns die Möglichkeit zur Besichtigung des „Saltram House“ gegeben und wir verweilten dort noch bis 17:45 Uhr. Dann ging es zurück nach Plymouth zur Jugendherberge.

 

Samstag, 06.09.1980
Jugendherberge Plymouth

(--> Referat von Andrea Zimmermann zu Sir Francis Drake)

 

Sonntag, 07.09.1980
An diesem Sonntagmorgen sind wir um 09:15 nach dem Frühstück in der YHA Plymouth aufgebrochen und in Richtung Exeter über die A38 gefahren. Nach 35 minütiger Fahrt wechselten wir auf die A385 und erreichten um 10:20 die Küstenstadt „Torquay“. Hier fielen besonders die vielen „Bed & Breakfast“ Angebote auf, die überall zu sehen waren und für 4 – 7 £ Pfund angeboten wurden. Ebenso fielen bei einer Stadtrundfahrt die vielen alten Menschen besonders auf. Wir verließen Torquay nach der Stadtrundfahrt sofort und es ging über „Shaldon“ weiter in Richtung „Teignmouth“, wo wir die Mittagspause abhalten wollten. Den Parkplatz in diesem Ort erreichten wir um 11:30 Uhr und hatten nun bis 15:00 Uhr den Mittag zur freien Gestaltung offen. Anschließend Weiterfahrt in Richtung Exeter.

Jugendherberge Exeter

 

Montag, 08.09.1980
Jugendherberge Exeter
Golf
Christchurch

 

Dienstag, 09.09.1980
Jugendherberge Exeter
Rückfahrt
Birling Gap , Seven Sisters , Beachy Head
Fähre Folkestone-Oostende um 23:30 h

 

Mittwoch, 10.09.1980

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